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Lesedauer: 5 min 16.12.2024

Der Düschenhof: Gemeinschaftliches und nachhaltiges Leben

Ganzheitliches Machertum befähigen

Im Süden von Essen entsteht ein visionärer Ort, der gemeinschaftliches Leben, ökologische Landwirtschaft und kulturelle Entfaltung miteinander verbindet. Der Düschenhof will mehr als nur ein Zuhause bieten – er schafft Raum für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen und die Entwicklung nachhaltiger, solidarischer Praktiken. Ein Ort, an dem durch gelebte Achtsamkeit und langfristige Verantwortung neue Wege für eine bessere Zukunft erprobt werden.

Inmitten der südlichen Peripherie von Essen soll ein Ort entstehen, der gemeinschaftliches und solidarisches Leben mit ökologischer Landwirtschaft, kultureller Gestaltung und demokratischem Diskurs vereint. Dabei geht es nicht nur um individuelle Entwicklung, sondern auch um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragen. Cornelis Kayser, einer des vierköpfigen Gründungsteam, fasst es treffend zusammen: „Ich stelle mir einen lebendigen Ort vor, an dem durch gelebte Achtsamkeit und langfristiges Commitment Entwürfe für ein zukunftsfähiges Zusammenleben entstehen.“

Das Vorhaben sieht vor, den Düschenhof 2025 gemeinschaftlich zu erwerben, einen gemeinnützigen landwirtschaftlichen Betrieb zu gründen und ein Wohnprojekt ins Leben zu rufen. Sobald die Refinanzierung abgeschlossen ist, soll der Hof zur Allmende der dort lebenden Gemeinschaft werden. Das Projekt versteht sich als Plattform für gesellschaftliche Fragen und vernetzt sich mit Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie einem interlokalen Netzwerk. Im Zentrum steht die Leitfrage: Wie müssen wir leben, damit wir leben können, wie wir leben möchten? Diese Frage inspiriert dazu, soziale Praktiken zu hinterfragen und eigenverantwortliche Handlungsweisen in der Praxis zu erproben, wodurch das Leben und Arbeiten des Einzelnen durch die Gemeinschaft maximale Freiräume erhält.

Der landwirtschaftliche Betrieb wird die Acker-, Weide- und Waldflächen des Düschenhofs ökologisch regenerativ bewirtschaften. Permakulturen für Obst, Gemüse und Stauden sorgen für die Versorgung der Gemeinschaft und der umliegenden Region. Ergänzt wird dies durch die Haltung von Freizeit- und Arbeitspferden, die lokale Bedürfnisse aufgreifen und das Weideland artgerecht nutzen.
Das Wohnprojekt verbindet verschiedene Modelle: von Wohngemeinschaften mit geteilten Räumen bis hin zu eigenständigen Wohneinheiten und projektübergreifenden Gemeinschaftsräumen.
Eine bedürfnisorientierte Raumnutzung sowie eine intergenerationale und intersektionale Zusammensetzung stehen dabei im Fokus.
Langfristig soll ein Wagenplatz das Projekt erweitern und zusätzliche Freiräume für Kulturarbeit, Gastronomie und externe Akteur:innen schaffen.

Der Düschenhof möchte mehr sein als ein Gemeinschaftsprojekt – er soll ein lebendiges Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften, solidarisches Handeln und ein zukunftsfähiges Zusammenleben bieten. Hier wird die Vision einer gerechteren und vielfältigeren Gesellschaft Wirklichkeit.

Hinter dem Düschenhof steckt das vierköpfige Gründer:innen-Team aus:

Cornelis Kayser ist begeisterter Urbanist und vom Recht auf Stadt überzeugt. Wohnen ist für ihn ein vielseitiges Forschungsfeld, zum einen arbeitet er dazu wissenschaftlich, zum anderen sammelt er im Kontext von Wohn- und Gemeinschaftsprojekten seit einigen Jahren praktische Erfahrungen.

Frank Becker ist wissbegierig gegenüber den Elementen und Geschichten, die ein gelingendes Miteinander ermöglichen. Er hat Elektrotechnik sowie Soziologie, Politik und Ökonomie studiert. Als gelernter Zimmerer ist er im Bereich ökologisches Bauen, Fachwerk und Lehmbau tätig.

Laetitia Lüke studiert Kulturwissenschaften und Kulturorganisation, realisierte kuratorische Projekte im Feld sozial engagierter Kunst und arbeitete im Projektmanagement. Sie möchte in ihrem Tun künstlerische, theoretische und aktivistische Perspektiven und Potenziale für einen sozial-ökologischen Wandel zusammenbringen.

Thomas Kuhn bringt einen breiten Hintergrund aus therapeutischer Arbeit und Sozial- sowie Kulturwissenschaften ein. Insbesondere liegt ihm am Herzen, Menschen entscheidungsfähig zu machen in Systemen, die sie selbst nicht gewählt haben. Es ist ihm wichtig, dass jede Veränderung beim Individuum und damit bei jedem selbst beginnt.

Das Team ist Teil des KU Mach’-Programms 2024/25. Im Rahmen dessen werden die Köpfe in ihrer ganzheitlichen unternehmerischen Potentialentfaltung durch die gemeinnützige GmbH von Kreatives Unternehmertum gefördert und begleitet.