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Lesedauer: 7 min 07.11.2022

Die Zukunft liegt in Dir.

Ewa Schwerwinsky und Barbara Blenski über die Denken-Handelns-Brücke

Ewa Scherwinsky und Barbara Blenski gestalteten beim VII. KU Kongress 2022 zwei Impulse zum Thema der Denken-Handelns-Brücke - wie persönliche und unternehmerische Vision zu Wirklichkeit gestaltet werden können. In diesem Monat haben wir sie nach einem Impuls dazu gebeten. Ein Einblick wie Pläne aus dem Kopf in den Bauch und in die Hand kommen können.

Die Zukunft liegt in Dir. Lass diese Worte mal wirken.
Damit der Weg vom Kopf in die Hand kommt, brauchen Dein Unterbewusstsein und Dein Bewusstsein übereinstimmendes Denken, Fühlen und Handeln. Deswegen ist vermutlich die wichtigste Voraussetzung für gelingende Zukunftsmusik: „You must feel and see it! Can you feel and see it?“

Von dieser Basis kannst Du starten, zum Gärtner/zur Gärtnerin Deiner eigenen Ideen und inneren Bilder werden. Samen in die Erde "Zukunft" setzen - und beginnen, Deine Bilder, Vorstellungen und Ideen aktiv zu leben, als ob sie schon existierten. Als gäbe es schon diese Zukunft. Geh damit so selbstverständlich um, wie mit dem täglichen Zähneputzen. Erzähl es Dir und überall rum. Lass Dich inspirieren von den Widerständen und Zweifeln statt der "Ent_Mutigung" nachzugeben. Denn eins darf Dir klar sein: Du läufst los, ohne Netz und doppelten Boden. Ohne Validierung. Ohne Sicherheit. Weil Du der-/diejenige bist, der/die etwas in dieses Leben bringt, was so noch nicht existiert. Deswegen musst Du in dir sicher sein, dass Dinge richtig sind, lange bevor sie salonfähig werden. Deswegen brauchst du einen langen Atem und energie-, kraftgebende und ermutigende Menschen, die daran glauben, was alles möglich ist und die dich darin unterstützen.

Das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht oder die Strategie der kleinen, konsequenten Schritte. DA und DRAN bleiben lautet der Beschluss. Immer im Glauben und Fühlen der inneren Weisheit und Führung.

Dieses Prinzip lässt sich auf das Arbeiten mit Zukunftsbildern in eine gesamte Organisation übertragen. In Pilotprojekten können neue Herangehensweisen ausprobiert, getestet werden. Durch eine Kultur des Ausprobierens und (Gedanken_)Experimentierens wird sich dein Team dem selbstentwickelten Idealzustand iterativ immer weiter nähern. Was nicht funktioniert oder noch nicht von der Organisation angenommen werden kann, wird erst einmal gnadenlos weggestoßen. Als würde Dich jemand ausgrenzen und für verrückt erklären.
Um diese - früher gelernte - Frustration aushalten zu können und positiv zu bewerten, ist eine sichere und reflektierte Umgebung notwendig. Hier geht es weniger um das Prinzip „Was nicht passt wird passend gemacht“ im Sinne von Zurechtzimmern auf die alten Begehrlichkeiten und Bedürfnisse, sondern um „Prototyping is the new perfection“, wie Michael Schmutzer es uns in seiner Session auf dem KU-Kongress mitgegeben hat. "Wie wird’s (trotz aller Unkenrufe) möglich?" ist die führende Frage.

Das Team reflektiert regelmäßig, was gut geklappt hat, was es ändern und womit es aufhören will. Durch diese regelmäßige Auseinandersetzung und dem konsequenten „We’re in and we owe it“ und dem immerwährenden Einsatz neuer Impulse, gelingt es, die Organisation Stück für Stück in die Zukunft zu führen, die ja in irgendeiner geheimnisvollen Weise schon längst in uns verborgen liegt. Immer in der Hoffnung, dass sie sich endlich ent_falten darf.

Ewa Scherwinsky
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Ewa Scherwinsky

Agile Coach, Otto GmbH & Co KG

Ewa Scherwinsky ist seit 2014 in der Otto Group tätig. Seit Januar 2019 arbeitet sie als Agile Coach bei OTTO. Sie hat über 20 Jahre Berufserfahrung und lernt trotzdem für ihr Leben gern dazu. Ihr größtes Anliegen ist, alles aus einem sehr differenzierten Blickwinkel zu betrachten, um den Fokus zu erweitern. Sie steht für die Fähigkeit, in aktuellen und zukünftigen Systemen zu denken und zu agieren. Daher nennt sie sich auch Pionierin und Mutmacherin. Seit ihrer Ausbildung zum Entspannungscoach 2015 richtet sich ihr Augenmerk auf den Menschen am Arbeitsplatz. Ihr Grundprinzip, dem sie folgt, lautet: „Was kann ich heute tun, um dich in deinem Wachstum zu unterstützen?“ Dadurch hat sie beobachtet, dass es in Transformationsprozessen hauptsächlich um Menschen und ihre Beziehungen zur eigenen Arbeit, zu sich selbst und auch um Beziehungen mit anderen geht. Für sie ist Methode ein Hilfsmittel. Wichtig ist immer der Blick auf den Menschen dahinter - im Kreations- wie auch im Ruhe-Modus.

Barbara Blenski
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Barbara Blenski

Gründerin & Geschäftsführerin, INNOSHOT

Dipl. Ing. Barbara Blenski ist anerkannte Expertin für Systemische Innovation. Als Inhaberin der INNOSHOT Innovationsberatung, liegt ihr Fokus in der systemischen Innovations- und Organisationsentwicklung. Sie betrachtet Innovation als ganzheitliches System über das Unternehmen und die gesamte Organisation hinweg. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt. Um Innovationen im Unternehmen wirklich zum Fliegen zu bringen, braucht es Menschen, die die Organisation mitentwickeln, Menschen die ein Interesse an den Bedürfnissen der Stakeholder haben und mit vollem Engagement zusammen kaum Vorstellbares neu kreieren. Diese Menschen zu befähigen und mit Ihnen detektivische Arbeit zu leisten, die Innovationspotenziale ihres Unternehmen zu heben - das sind die Geschichten, für die Barbara Blenski brennt.

Neben ihrer Tätigkeit als Beraterin, Coach, Trainerin, Moderatorin und Keynote Speakerin gibt sie ihr Wissen im Rahmen von Lehraufträgen an der Hochschule Fresenius in Hamburg an Studierende weiter. Zusätzlich ist sie engagiert in lokalen Politik- und Fachverbänden, um das Thema Innovation und Veränderung auch dort stärker zu platzieren.

Jeden Monat stellt Kreatives Unternehmertum dem Ökosystem eine gesellschaftsgestalterische Frage und kuratiert dazu passende Einblicke in die Wirksamkeit des Gesellschaftsgestaltertums. Noch weitere Antworten auf unsere Frage des Monats im November 2022?

Dann geht es hier zu einem thematischen Eintauchen in das Modell des Klima-Handabdrucks von Gabriel Baunach, einer Forschungspublikation von Leon Hetzer zur Zukunftsperspektive Verantwortungseigentum und dem KU Forschungseinblick.