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Lesedauer: 4 min 21.03.2023

Vertrauen in den Übergängen?!

Von der Kunst, an den Frühling zu glauben.

“Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und Tausend neue Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.“ Christian Morgenstern

Betrachten wir Übergänge in der Natur, stellen wir fest, dass sie zwar in manchem Falle abrupt, plötzlich oder mächtig erscheinen, aber immer Teil eines zyklischen, fließenden Prozesses sind. Manchmal muss ein alter Zustand abbrechen, aufbrechen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Doch trotzdem ist stets gewiss, dass das Frühjahr den Winter ablösen wird. Und selbst wenn Schneeregen auf das erste Frühlingserwachen folgt, können wir uns trotzdem sicher sein, dass die ersten Knospen an den Bäumen wachsen und die ersten warmen Tage anbrechen werden.

Scheinen wir auch gesellschaftlich – so wie in der Natur – aktuell von harten Brüchen umgeben, sind diese Teil eines großen, zyklischen Prozesses. In einer sich immer weiter vernetzenden, globalisierenden Welt werden die Verbindungen, die wir knüpfen wie zu einem großen Teppich gewoben. In diesem manchmal unüberschaubaren Geflecht können wir kein klares Ende definieren, auch wenn wir uns manchmal so sehr nach der Gewissheit über die Zustände sehnen. Wir müssen darin vertrauen, dass die Veränderungen, die geschehen, Teil eines großen Ganzen sind. Dass sie nicht aussichtslos, nicht zerstörerisch, nicht final oder beendend sind, sondern dass sie Platz schaffen, für das, was wir gemeinsam gestalten können.

Denn im Gegensatz zu den Launen der Jahreszeiten sind wir diesen gesellschaftlichen Veränderungen nicht ausgesetzt. Vertrauen ist der erste Schritt, doch Mut ist der zweite. Lange waren wir uns unserer eigenen Wirksamkeit nicht bewusst, haben die Veränderungen um uns herum vorbeiziehen lassen wie die Jahreszeiten. Doch durch diese Dissoziation haben wir die Verbindung dazu verloren, was wir wirklich gemeinschaftlich bewirken können. Die Umbrüche, die um uns herum geschehen, geben uns nun den Impuls und die Chance, diese Verbindungen wiederherzustellen – und somit Gestalter:innen unseren gemeinschaftlichen Zukunft zu werden, anstatt bloße Zuschauer:innen. Haben wir eine Zeit nach dem Werkzeug dafür gesucht, wollen wir mit Gesellschaftsgestaltertum eines dafür anbieten. Mit Kreativem Unternehmertum wollen wir all denjenigen eine Plattform bieten, die sich auf produktive Weise durch ihr Unternehmertum an diesem gesellschaftlichen Aufbruch beteiligen wollen. Denn: mag der Frühling so manches Mal noch weit entfernt, wartet er ganz gewiss auf uns.

Vivian Dünwald
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Vivian Dünwald

KU Kommunikation & Magazin

Getrieben von einer tiefen Neugierde, Beziehungen und Zusammen­hänge zu erkunden studiert Vivian an der Zeppelin Universität Soziologie, Politik und Wirtschaft. Als Nordlicht am Bodensee zieht sie besonders viel Kraft aus Begegnungen mit Menschen und Natur in diesem besonderen Umfeld. Ein verstärktes inhalt­liches Anliegen ist für sie die Beschäftigung mit gesellschafts­politischen Fragen sowie Chancen­gleichheit jeglicher Form. Der Diskurs und die Auseinander­setzung, die Reibung und der Austausch stellen für sie den Weg dar, um gemein­schaftlich Gesell­schaft zu gestalten.

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