Sinnstiftende Arbeit und die Zusammenarbeit engagierter Menschen sind zu seinem Leitmotiv geworden, seit Fabien Matthias im April 2015 in Nepal eine Gesellschaft unter den Erschütterungen der Erde in die Knie gehen sah. Das Miterleben dieses schrecklichen Geschehens wirkte auf den Gründer des „Nepals e.V.“ als ein Wachrütteln aus dem westeuropäischen Geld-für-Arbeit-Trott.
Im Angesicht des Elends, das er hautnah in Nepal miterlebt hat, konnte man nur fliehen oder zupacken – Fabien hat sich für das Anpacken entschieden. Über mehrere Wochen hat er mit einem nepalesischen Freund Lebenswichtiges in gemieteten Jeeps, Trucks, Schulbussen und Taxen in entlegene Dörfer gebracht und verteilt.
Sie haben viele tausende Euros Spenden gesammelt, jeden Cent in Nepal dem Zweck entsprechend eingesetzt und gemeinsam erlebt, mit wie wenig Mitteln viel geholfen werden kann. Fabien hat sich daraufhin eine Universität gesucht, die für diese Art von Engagement ein offenes Ohr bietet und ihm gleichzeitig das Handwerkszeug für sein heutiges und späteres Dasein liefert. So hat er an der Zeppelin Universität gemeinsam mit Kommilitonen den Verein „NePals e.V.“ gegründet, indem sich inzwischen ein gutes Dutzend Mitbegeisterte ehrenamtlich für Nepal engagieren.
Gemeinsam bilden sie Patenschaften mit nepalesischen Kindern und Studierenden, arbeiten an der Implementierung einer Software in einem Bergkrankenhaus und sind dabei, ein Pilotprojekt für einen Wasserkiosk zu konzeptualisieren. Fabien ist mehrmals im Jahr (bis jetzt auf eigene Kosten) im Land, um die verschiedenen Projekte zu besuchen, die „NePals e.V.“ von Friedrichshafen aus steuert. Dabei ist Kollaboration kein Selbstläufer und Engagement allein reicht nicht. Mit der Last der Verantwortung geht Fabien durch Höhen und Tiefen und ist überzeugt, dass „soziales Unternehmertum“ funktioniert. Denn das Geben ohne Nehmen ist langfristig ungesund. Das größte Projekt ist das Wasserprojekt, ein Pilotprojekt in welchem „NePals e.V.“ zusammen mit weiteren Partnern (Enactus Frankfurt e.V.und Weconnex) für 3000-4000 Nepalesen einen Zugang zu sauberem Trinkwasserschaffen möchte.
Der erwähnte sozialunternehmerische Ansatz ist dabei die wirtschaftliche Grundlage der Hilfe zur Verbesserung der Gesundheit und Hygiene der Menschen vor Ort. Das Projektziel ist es, die Gesundheit der Nepalesen, die unter den Folgen des mit Arsen kontaminierten Trinkwassers leiden, durch einen fortschrittlichen Trinkwasserzugang und begleitende Aufklärungsarbeit über Hygienepraktiken messbar zu verbessern. Wenn es gelingt, werden sie wieder ein dankbares Lächeln ernten und damit Mut für neue Projekte.
Aus Nepals e.V. ist nach Jahren des intensiven gemeinschaftlichen Wirkens die NIDISI gGmbH geworden. Unter dem Leitsatz "Humanity can do better" treiben sie mittlerweile vier große Projekte in Nepal in den Bereichen Wasserversorgung, Menstruationsprodukte, Recycling und Bildung voran. Mit einem breit aufgestellten Team, welches stark von seiner werte-orientierten Vision getrieben ist, revolutioniert NIDISI Entwicklungszusammenarbeit mit ihrem unternehmerischen und gleichzeitig sinngetriebenen Ansatz.
Kreatives Unternehmertum freut sich, NIDISI auch heute noch in ihrem Wirken auf Projekt-Ebene begleiten zu dürfen. Weitere Informationen zu den aktuellen Tätigkeiten von NIDISI gibt es hier.
Fabien studiert eine Kombination aus Soziologie, Politik und Wirtschaft an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Alle drei Themenfelder begleiten ihn täglich bei seiner Arbeit in Nepal. Im Vordergrund seines Handelns steht der Mensch und seine Möglichkeiten sich und sein Umfeld positiv zu beeinflussen. Derzeit arbeitet Fabien und sein Team an drei verschiedene Projekten welche in die Richtungen Bildung, Gesundheit und IT gehen. Fabien ist sich bewusst, welche Chancen und Risiken sein Tun mit sich bringen. Er freut sich auf die Zukunft.
Kontakt: f.matthias@zeppelin-university.net